Grüne Oasen selbst gestalten: Wie Tiny Forests unsere Städte verwandeln

Pflanzaktion in Rozwaro (Polen). Foto: Miya forest e. V.

Wir sehnen uns nach mehr Natur in unserem Alltag, nach dem Gefühl des Waldbadens, dem Barfußlaufen und dem Duft von frischen Wiesen. Doch für diejenigen, die nicht auf dem Land leben, kann es eine Herausforderung sein, solche Orte zu erreichen. Eine innovative Initiative schafft hier Abhilfe: In unseren von Beton und Asphalt dominierten städtischen Landschaften gedeihen seit einigen Jahren Tiny Forests – 200 qm große, dichte, schnellwachsende Mini-Wälder, die auf kleinem Raum Großes bewirken.

Was ist ein Tiny Forest?

Tiny Forests basieren auf einer Methode des japanischen Botanikers Akira Miyawaki. Diese kleinen Wälder bestehen aus dicht gepflanzten heimischen Baumarten und erreichen innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten die ökologische Reife eines 100-jährigen Naturwaldes. Sie bieten zahlreiche Vorteile: Sie verbessern die Luftqualität, fördern die Biodiversität, speichern Regenwasser und schaffen natürliche Schutzräume für heimische Tiere. Zusätzlich bereichern sie das Stadtbild und haben eine beruhigende sowie erfreuliche Wirkung auf die Bewohner.

Hier entsteht ein Tiny Forest in Darmstadt. Foto: Martin Eggbert, Miya forest e. V.

Wie legt man einen Tiny Forest an?

Die Errichtung eines Tiny Forest erfordert sorgfältige Planung, Partnerschaften, finanzielle Mittel, Organisation und fleißige Hände. Aber der Aufwand lohnt sich, da nicht nur Bildungseinrichtungen, sondern auch Unternehmen und die gesamte Gemeinschaft profitieren. Für detaillierte Informationen über die Standortwahl, Planung, Bodenvorbereitung, Pflanzung und Pflege sollten Interessierte sich an Expertenorganisationen wie Miya wenden. Diese Initiative wurde von Studierenden der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde gegründet, die bereits über 20 Tiny Forests in ihrer Region angelegt haben. Miya bietet auch Workshops für alle an, die ähnliche Projekte in städtischen Gebieten starten möchten, und hilft bei der Koordination mit den zuständigen Behörden.

Starten wir?

In Andernach, der essbaren Stadt, und vielen anderen Orten entstehen ständig neue grüne Inseln mit Gemüsebeeten, Bienenwiesen und Miniwäldern. Diese Projekte sind aktiver Umweltschutz, sie fördern den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und können als grünes Klassenzimmer dienen, das Menschen jeden Alters für Natur und Nachhaltigkeit begeistert.

Pflanzen wir es an!

Günes Klassenzimmer Tiny Forest. Pflanzaktion mit 200 Kindern und Freiwilligen in Griesheim. Foto: Miya forest e. V.

Weiterführende Informationen:

Aktueller Forschungsstand Tiny Forest (Download als PDF), Quelle: Miya forest e. V.

Tiny Forest Flächenkriterien (Download als PDF), Quelle: Miya forest e. V.

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