In einer schmutzigen und unordentlichen Wohnung können wir uns nicht wohlfühlen. Was uns umgibt, hat Einfluss auf uns und unser Wohlbefinden. Wir brauchen Raum, um Wohlstand und Harmonie zu entwickeln, um gesund zu bleiben und uns zu entfalten. Vieles, was wir über die Jahre ansammeln, raubt uns Energie. Zeit, Ordnung reinzubringen!
VON PETRA SCHUSTER
Sauberkeit
Nur regelmäßiges Reinigen hält deine Wohnung sauber. Ich empfehle, täglich die Räume zu saugen, die auch viel genutzt werden, also Küche, Flur, im Idealfall auch das Bad. Einmal in der Woche solltest du dir die ganze Wohnung vornehmen. Und einmal im Monat auch die Ecken, die du sonst nicht putzt: Kühlschrank, Schubladen aussaugen, Besteckkasten – so etwas. Am besten, du trägst dir einen festen Tag in deinen Kalender ein, an dem du dir außer groß reinezumachen nichts vornimmst.
Wer hätte das gedacht! Saubere Fenster lassen uns freien Blickes nach draußen schauen. Im Feng Shiu stehen die Fenster für die Augen des Hauses. Durch saubere Fenster erhältst du einen neuen oder anderen Blick auf eine Situation und nimmst deine eigene Stellung in deinem Umfeld besser wahr – die Energien können frei fließen. Darüber hinaus wirken helle Räume einfach viel freundlicher und einladender!
Ähnlich wie Schmutz wirken unangenehme Gerüche. Gewaschene Vorhänge und gereinigte Teppiche und Polster können für einen regelmäßigen Frischekick sorgen. Tut man das nicht, speichern vor allem diese Dinge die „schlechte Luft“ im Raum, denn in den Fasern bleiben gerne mal Milben, Hautschuppen, Bakterien und Staub hängen. Deshalb: nicht nur aus Gründen der Hygiene ist regelmäßiges Reinigen durchaus empfehlenswert. Es fühlt sich auch besser an. Und alles was sich besser anfühlt, ist gut für uns.
Ordnung
Wie heißt es doch so schön: Ordnung ist das halbe Leben. Für mich trifft diese Aussage zu. Denn wenn wir in unserem Heim ständig auf der Suche sind nach Dingen, die wir gerade brauchen, vergeht sehr viel Zeit. Besser wäre es, alles hätte seinen Platz und damit seine Ordnung. Doch mit den Jahren, vor allem, wenn Kinder das Zuhause beleben, sammelt sich so einiges an. Später steht vieles davon oft nur noch rum. Das Spielzeug, das längst nicht mehr altersgerecht ist, die Vase, die du vor Jahrzehnten mal auf dem Flohmarkt erstanden hast … du solltest keine Dinge aufheben, weil sie mal ganz viel gekostet haben oder es Geschenke waren. Das Stehenlassen von Dingen ist Verschwendung!
Um am besten Ordnung zu schaffen, gehst durch dein Heim und notierst dir alles, was du behalten möchtest. Das tust du in eine Kiste. Es muss nicht unbedingt in der Wohnung bleiben, aber es bleibt in deinem Besitz. Dann nimmst du die Gegenständen unter die Lupe, die du nicht mehr benötigst, aber nicht wegwerfen möchtest. Du kannst sie verschenken oder verkaufen. Zuletzt suchst du die Dinge zusammen, die endgültig wegkönnen. Du schmeißt sie in den Müll oder entsorgst sie ordnungsgemäß.
Ich verspreche dir, du gewinnst mehr Zeit für dich und es wird dir ein gutes Gefühl geben, wenn dein Zuhause in Ordnung ist. Und nicht nur du fühlst dich wohler in einem aufgeräumten Zuhause, sondern auch alle anderen, die auf Besuch kommen.
Das Qi – die Energie
Im Feng Shui nennt man die Energie Qi. In anderen Kulturen Prana, Lebenskraft oder Lebenselixier. Das Qi ist überall – es umgibt uns und es prägt uns. Sogar wir selbst bestehen aus Qi. Und das ist wichtig, damit wir gesund, ja überhaupt am Leben bleiben. Ich bin mir im Klaren darüber, dass wir nicht alle unsere Umfelder beeinflussen können. Wer z. B. in einer Großstadt wohnt, hat es mit sehr viel fremden Energien zu tun, die einem nicht immer gut tun. Doch die Energien, die in unserem Heim fließen, egal wo wir leben, können wir positiv beeinflussen. Und zwar, indem wir unser Zuhause schön gestalten, es luftig halten, regelmäßig aufräumen und säubern.
Dagegen blockieren angeschlagenes Geschirr, zu viele Möbel und Schnickschnack diese gute Energie. Im Feng Shui sagt man, die Energie stockt dann und kann nicht harmonisch durch das Haus fließen. Doch wir möchten im Leben vorankommen und uns weiterentwickeln. Kann das Qi nicht fließen, kann das Einfluss auf unser spirituelles Wachstum haben. Umgeben wir uns also mit einigem Wenigen, aber dafür hochwertigen Möbeln und Gegenständen. Sie lassen der Energie freien Lauf!
Plätze schaffen
Der einfachste Weg zur Ordnung führt über die Schaffung von Stauräumen. Damit meine ich ordentliche und übersichtliche Bereiche. Ob Abstellkammer, Keller, Garage, Werkzeugkasten, Kleiderschrank oder Geschirrschublade. Schaffe überall frei zugängliche Flächen. Alles, was du für wichtig erachtest, sollte einen eigenen Platz bekommen. Der Ranzen, die Sporttasche, die eingehende Post, Schuhe, Mützen etc. Wichtig ist dabei, dass sich alle Mitbewohner an diese Ordnung halten. Darüber hinaus sollten Dinge einer Art nicht an verschiedenen Stellen des Hauses zu finden sein. Zum Beispiel liegen Handtücher immer im Kleiderschrank, und nicht ein paar im Badregal, ein paar andere im Wäscheschrank und die großen im Kleiderschrank. Auch Papier, egal ob zum Drucken, Mal- oder Buntpapier, sollte einen festen Platz haben. So bekommst du nach und nach Struktur in deine Sachen.
Fazit
Wenn es um unseren Wohlfühlfaktor geht, ist unser Zuhause von immenser Bedeutung. Wünschen wir uns mehr Achtsamkeit in unserem Leben, sollten wir auch immer die Wirkung unseres Zuhauses auf uns mit einbeziehen. Die Dinge, die uns umgeben, gehen eine Verbindung mit uns ein. Deswegen sollten wir alles, was uns umgibt, lieben.
Zur Autorin:
Die Innenarchitektin Petra Schuster (http://www.instagram.com/werkvanp/) lebt und arbeitet in Hamburg. Mit ihrem Faible für die chinesische Harmonielehre Feng Shui hat sie ihre Liebe für geschmackvolles Interieur perfekt ergänzt.
