Anleitung zum Verlegen von Holzdielen für eine Terrasse oder ein Podest

Wir hier in der Handmade Kultur Community haben schon so einiges gemacht: Tische gebaut, Regale sowieso, Fundamente gegossen, aber eine Terrasse gebaut? Fanny von heimundliebe hat sich rangewagt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und auch ich kann auf den Bau eines kleinen Stückchens Terrasse stolz sein. Als ich nämlich unseren Garten anmietete, gab es vor der Laube auch eine Terrasse. Ein Teil der Terrasse wurde allerdings vom Vormieter und eigentlichem Gartenarchitekt ausgespart, um eine kleine Oase mit Wassergras und Springbrunnen zu kreieren. Ich fand das etwas kitschig und nicht gerade praktisch, sodass ich das Ziergras umgepflanzt, die Pumpe und den Gartenbrunnen abgebaut und den fehlenden Teil der Terrasse mit den gleichen Holzdielen ergänzt habe.

Doch was muss man beim Bau einer Terrasse beachten? Das erfahrt ihr hier:

Woraus besteht eine Holzterrasse?

Damit uns eine Holzterrasse viele Jahre gute Dienste leistet, besteht sie üblicherweise aus einem stabilen Fundament, einer Unterkonstruktion und den Dielen. Die Unterkonstruktion vergrößert den Abstand der Terrassendielen zum Boden, sodass nur wenig Feuchtigkeit vom Fundament aus bis zu den Dielen dringen kann. Im Gegensatz zu Belägen aus Steinen, Metall oder WPC überzeugt Holz mit einer einzigartigen Lebendigkeit.

Auswahl der Holzart für die Dielen der Terrasse

Für den hölzernen Terrassenbelag verwenden einige Heimwerker gerne Tropenhölzer, die im Gegensatz zu in Europa heimischen Holzarten eine bessere sogenannte Dauerhaftigkeitsklasse haben. Tropenhölzer wie Bangkirai, Garapa und Teakholz sind zudem massiv und sehr robust. Eine Terrasse mit zum Beispiel Dielen aus Teakholz hält in der Regel mehr als 25 Jahre.

Wenn europäische Hölzer einer thermischen Behandlung unterzogen werden, erfreuen sie ebenfalls einer hohen Widerstandsfähigkeit und einer langer Lebensdauer. Das funktioniert deshalb, weil bei der Hitzebehandlung das Holz unter Ausschluss von Sauerstoff auf rund 200 Grad Celsius erhitzt wird, sodass die Dielen nach dieser Behandlung kaum noch Wasser bei einem Regenguss aufnimmen. Schließlich sind auch Terrassen, die nicht auf der Wasserseite des Hauses liegen, regelmäßig Niederschlägen wie Schnee, Regen und Hagel ausgesetzt.

Bei der Auswahl der Holzart für die Terrassendielen kommt es daher auf die Dauerhaftigkeit und den Geschmack des Häuslebauers an. Jedes Holz ist an einer speziellen Maserung sowie an der Farbe erkennbar. Mit den Jahren kann aber jede Terrassendiele aus Holz einen leichten Grauschleier annehmen. Die Bandbreite der Farbtöne neuer Terrassendielen reicht von Hellbraun bis Schwarzbraun.

Von der Unterkonstruktion bis hin zum Dielen verschrauben – so gehst du vor:

Vorbereitung des Bodens

Eine solide Unterkonstruktion ist die Basis für eine dauerhaft ebene Terrassenfläche. Wenn die Fläche feststeht, auf der die Terrasse mit Holzdielen belegt werden soll, kann die Vorbereitung des Bodens beginnen:

  • Nach dem Ausheben von ungefähr 30 bis 40 Zentimeter Erdreich auf der ausgewählten Fläche wird der Erdboden zum Beispiel mit einer Rüttelplatte verdichtet. Insgesamt sollte nach der Ausführung aller hier folgenden Arbeitsschritte die Terrasse bündig mit der Terrassentüre abschließen.
  • Das in das Erdloch gefüllte Frostschutzmaterial wird ebenfalls verdichtet.
  • Dann folgt ein Lage Pflastersplitt, die mit einem Abziehbrett abgezogen wird, bis eine komplett ebene Fläche zu sehen ist.
  • Auf dem Splitt sollte eine Lage Unkrautvlies liegen, die mit flachen Betonplatten belegt wird.

Die Unterkonstruktion

  • Auf den Betonplatten ist Platz für die eigentliche Unterkonstruktion, die aus langen hölzernen Querbalken Holzbalken und Betonplatten sollten für eine lange Haltbarkeit verschraubt oder mit Klipsen verbunden werden.
  • Sobald die Holzbalken fest verankert sind, kann das Verlegen der Holzdielen beginnen. Für das Verschrauben der Dielen mit der Unterkonstruktion gibt es spezielle Terrassenschrauben aus Edelstahl, die nicht rosten. Beim Verlegen der Dielenbretter ist es zudem wichtig, dass zwischen den einzelnen Dielen je nach Holzart ein Abstand von ungefähr einem Zentimeter offen bleibt. Holz verändert sich im Laufe der Jahreszeiten, sodass der Platz zwischen den Dielen zum Ausdehnen benötigt wird.
  • Überstehende Dielenbretter lassen sich nach dem Verschrauben auf die benötigte Länge absägen. Wenn eine sichtbare Verschraubung nicht gewünscht ist, besteht die Möglichkeit, die Terrassendielen auf der Unterseite mit Clips oder kleinen Leisten zu versehen, die direkt mit der Unterkonstruktion verbunden werden. Eine weitere Alternative zu den sichtbaren Edelstahlschrauben sind seitliche Nute, mit denen die Terrassendielen zusammengesteckt werden. Auch hier darfst du nicht vergessen, dass du immer auf den für die Holzart erforderlichen Abstand zwischen den Dielenbrettern achten musst.

Optimale Pflege für die Terrasse aus Holzdielen

Neben der Imprägnierung mit speziellen Ölen, Lack oder Wachs, die nach dem Verlegen erst nach einer ausreichenden Zeit der Abwitterung erfolgen sollte, gehört die regelmäßige Reinigung der Terrasse zur perfekten Pflege dazu.

Staub und Laub mit einem weichen Besen zu entfernen, ist schnell gemacht und bringt auf Dauer richtig viel.

Flecken, die auf einer Party oder durch natürliche Ablagerungen wie Moose und Flechten entstehen, lassen sich mit einfachen schonenden Hausmitteln oder auch pflegenden Spezialreinigern entfernen.

Nach einer gründlichen Reinigung mit Wasser und einer milden Seifenlauge macht das erneute Imprägnieren Sinn. Die beste Pflege der Terrassendielen hängt aber in erster Linie von der Holzart ab. Schließlich lohnt sich das Entfernen von Laub und anderen Ablagerungen zwischen Terrassendielen, Unterkonstruktion und Steinplatten, damit die Dielen nicht durch Feuchtigkeit von unten Schaden nehmen. Außerdem sorgt ein sanftes Holzentgrauungsmittel für die Minimierung der altersbedingten Grauschleier. Wenn eine Grundpflege zweimal im Jahr erfolgt, kann eine Terrasse aus Holz fast das ganze Leben lang aussehen wie neu. Bei der Auswahl der Holzart der Terrassendielen gilt es alle Details von der Verschraubung bis zum Pflegemittel zu bedenken.

Frohes Bauen wünscht Dörte!

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