Wir tun es alle! Die meisten von uns tun es ziemlich gerne, aber trotzdem oft zu wenig und einige sind wirklich schlecht darin – Schlafen! Damit sich diese Quote bessert, haben die Raumexperten Carmen J. Breuker und Steffen Gill das Seminar: „Nachhaltiges Schlafzimmer“ entwickelt.
Durch seine langjährige Erfahrung in der Wohnpsychologie weiß das Paar: „Jede räumliche Veränderung bewirkt mit Sicherheit eine Veränderung in unserem Leben. Zuerst schaffen wir Menschen unser Umfeld und dann wirkt es auf uns zurück.“ Mit dieser Erkenntnis helfen sie Räume zu entwickeln, die uns einen guten, gesunden aber vor allem erholsamen Schlaf bescheren sollen. Die zehn Gebote des perfekten Schlafzimmers gibt es nicht, ein paar Eckdaten dafür lassen sich aber doch zusammentragen: Das Zimmer hat optimal weniger als 20 Meter im Quadrat, nur wenige Ecken, keine Schrägen und seine Position ist nach Osten gelegen. Langschläfer sollten sich in diesem Fall vielleicht dicke Vorhänge zulegen.
Wer sich noch vor 23Uhr bettet, deckt damit alle Schlafphasen ab und gibt seinem Körper die Möglichkeit sich zu regenerieren. Zu wenig Schlaf kann Hunger oder sogar ein triebhaftes Verlangen nach Sex auslösen. Auf jeden Fall ist es ungesund, deswegen sollte man sein eigenes Schlafverhalten an dieser Stelle einmal reflektieren.
95% aller Deutschen nächtigen vermutlich zwischen Wischmopp und Wäscheständer und missbrauchen ihren Ort des Rückzugs als Arbeitszimmer oder Abstellkammer. Licht aus, Augen zu! Nur weil wir in den acht Stunden, während wir schlafen, nichts davon sehen, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Wir liegen dann mitten in der Steuererklärung, der nicht gebügelten Wäsche oder träumen den blöden Film zu Ende, den wir eigentlich gar nicht sehen wollten. Na dann gute Nacht!
Um diesen bösen Träumen ein Ende zu bereiten, haben sich die Raumexperten das Ziel gesetzt Deutschlands Schlafzimmer zu revolutionieren.
Für das Seminar treffen wir uns an einem Sonntag Vormittag im grün gelegenen Buddha-Zentrum in Hamburg, „mit dem besten Kaffee der Stadt!“, schwärmt Steffen. In der entspannten Atmosphäre schließen wir die Augen für einen Spaziergang unserer Gedanken, sehen und betreten unser eigenes Schlafzimmer. Sein Charakter erschließt sich uns und mit ihm seine Fehler: Die Klinke meiner Tür ist locker, die Tür selbst fällt schon beim leisesten Windhauch zu und jeder barfüßige Schritt, der über das kalte Lenoleum geht, ist eine Erinnerung daran, dass mein Geld nicht für das schöne Parkett gereicht hat. Schon bin ich mit dem Kopf wieder bei den Rechnungen im Briefkasten – und das alles kurz vor dem Schlafengehen. Bevor wir uns weiter ärgern können, weckt uns Carmen mit einem schrillen Wecker. Lektion gelernt!
Beim Einschlafen zuckt die Muskulatur, einige reden Unverständliches oder knirschen mit den Zähnen, eine typische Erscheinung für einen leichten Schlaf! Je näher der Morgen rückt, desto häufiger träumen wir, schlafen unruhiger und wälzen uns hin und her. Schnarchen ist wohl die lästigste Nebenerscheinung des nächtlichen Ruhens. Bei Singles kein Problem, solange es die Nachbarn nicht stört. In einer Beziehung kann uns das nervensägende Laster wirkliche Sorgen bereiten. Carmen und Steffen reden offen über ihre Lösung sich Freiräume zu schaffen: „Bei uns hat jeder sein eigenes Schlafzimmer!“ Erzählen sie Freunden von ihrer Wohnsituation, stößt das meist auf Unverständnis. Die beiden schlafen aber gut damit und es hält ihre Beziehung frisch, wie sie sagen: „Wir laden uns gegenseitig in unser eigenes Reich ein, das macht es spannend.“ Nachdem Carmen und Steffen ausgepackt haben werden auch andere Seminarteilnehmer ehrlich und verraten: „Wir schlafen zusammen ein, dann fängt er an zu schnarchen, ich wecke ihn und er weiß, das Bett im Gästezimmer im Obergeschoss ist schon für ihn bezogen. So machen wir das jede Nacht.“ Der Trend des Zusammenwohnens entfernt sich weit von dem Urtrieb gemeinsam mit der gesamten eigenen und angeheirateten Sippe in einer Höhle zu leben, hin dazu, sich solange wie möglich seine ganz eigenen vier Wände zu wahren.
Nach vier Jahren ist der Kreislauf einer Beziehung biologisch abgeschlossen. Kennen und lieben lernen, zusammen ziehen, heiraten, Kinder kriegen, vielleicht noch mehr Kinder kriegen, aber das war‘s dann. Glücklicherweise halten es viele von uns länger miteinander aus! Aber wenn es im Bett nicht mehr so richtig klappt, sind vielleicht Laptop und Fernseher daran Schuld, die einer Befragung nach wichtiger im Schlafzimmer geworden sind als Sex. In einem Rummel von bunten Stand-by und Anzeigelichtern kommt man nur schwer in Stimmung, klar. Soviel Ablenkung und verschiedene Elektrogifte haben sicherlich ihren Anteil an der stagnierenden Geburtenrate. Carmen schaut, eingekuschelt ins Bett, auch liebend gern mal einen Film. Das geht aber auch mit dem Laptop und den bringt sie danach einfach wieder zurück, wo er hingehört: NICHT ins Schlafzimmer!!! Sogar für Streit in der Partnerschaft kann ein Raum verantwortlich sein, erklärt Steffen im Seminar. Und wenn Singles sicher sind, sich auf eine zukünftige Partnerschaft einlassen zu wollen, sagt ihre Wohnung manchmal etwas ganz anderes aus! Für neue Sachen im Leben muss erst einmal Platz gemacht werden und wenn diesen schon die Katze einnimmt, beispielsweise neben einem im Bett, dann ist dieser Platz unterbewusst wohl leider schon vergeben. Jeder Gegenstand hat eine Geschichte und ist mit Energie aufgeladen, sei es die Erinnerung an alte Verflossenschaften, Momente, Gerüche oder Gefühle… Das sind oft Dinge, die keine Veränderungen zulassen.„Aussortieren! Verabschiedet euch davon! Lebt nicht in der Vergangenheit, wenn es das Weiterkommen oder Erreichen eurer Ziele hindert!“, appelieren die Seminarleiter, indem sie ein einfaches System vorschlagen um das eigene Leben auszurümpeln:
Drei Kisten, die nach der Platz-mach-Aktion gewissenhaft sortiert beinhalten:
a) Brauch ich noch!
b) „Nur für den Fall…“ im Keller verstaut!
c) Weg damit!
Um dabei obejektiv zu entscheiden und innere Diskussionen zu vermeiden sind die folgenden drei Fragen behilflich: Habe ich den Gegenstand in den letzten Monaten genutzt? Kann ich ihn noch verwenden oder ist er teuer in der Anschaffung? Die eigenen vier Wände und die Dinge darin repräsentieren eure Gesundheit, eure Partnerschaft und vor allem euch selbst. „Ändert sie, wenn ihr euch ändern wollt!Verrückt eure Möbel und streicht die Wände, auch Farben und Formen haben eine Wirkung auf uns.“ , grüßen die Raumexpertem Carmen und Steffen zum Abschied, „Wichtig ist, dass ihr einen Ort schafft, in den ihr euch ungestört zurückziehen könnt und euch wohl fühlt.„