Einer dieser Momente, für die es sich zu leben lohnt: die letzte Seite von siebenhundertfünfzig ausgelesen, ein Seufzen, nochmal zur ersten Seite blättern und den Anfang erst richtig begreifen, jetzt wo die Geschichte zu Ende erzählt ist. Ein paar Stunden noch, manchmal Tage, spukt sie einem durch den Kopf. Die Figuren, liebgewonnen, verhasst, die Ereignisse, als wären sie wirklich passiert.
Gute Bücher können das.
Aber Hand auf’s Herz: Wann habt ihr euch zum letzten Mal einen Schmöker zwischen zwei Buchdeckeln gegönnt? Bei mir ist das schon wieder Monate her – im England-Urlaub mit der Besten, bei dem der Rechner mal ausblieb und wir stattdessen stundenlang auf der Couch immer abwechselnd die Seiten umgeblättert haben. Viel zu oft bleibt keine Zeit, keine Muße für Geschichten, das Smartphone lockt, das Tablet ruft, und Amazon Instant Video klaut den Rest der Freizeit. Fast-Food-Medienkonsum frisst Lesevergnügen auf.
Deshalb habe ich am 21. März was vor.
Am 21. März ist Indiebookday. Und der geht so: Ich gehe in die Buchhandlung um die Ecke und kaufe ein Buch aus einem kleinen, unabhängigen Verlag. Dann mache ich ein Bild von mir mit meiner Beute, poste es mit #indiebookday versehen bei Instagram und Facebook und mache das Handy aus.
Einfach mal: Quality-Time mit mir selbst.
Welches Buch es werden wird, weiß ich noch nicht. Inspiration hole ich mir auf readindie.wordpress.com und mit der Hotlist der Indiebücher. Oder ich schaue, was die anderen so gekauft haben. Aber Impulskäufe sind doch meistens eh die beste Wahl.
Also, kommt ihr mit?
Wenn wir gemeinsam losgehen und den #indiebookday feiern, betreiben wir so was wie Artenvielfaltschutz für Bücher. Damit die kleinen, die guten Verlage, die mit Herzblut und mit mutigen Ideen weitermachen können.
Eure Marion