Vor einiger Zeit stand ich in einem großen Kleidergeschäft und überlegte mir, ob ich dieses eine T-Shirt mit lustigem Mops-Print kaufen möchte. Der ausschlaggebende Punkt für meine Entscheidung war der Preis. Ich dachte, die fünf Euro sind ja nicht die Welt.
Dieses kleine Erlebnis geistert mir seit meinem Besuch in der Ausstellung Fast Fashion im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg immer wieder durch den Kopf. Eigentlich weiß ich ja, dass die Näherinnen und alle anderen, die an der Produktion dieser Art von Klamotten beteiligt sind, unter sehr schlechten Bedingungen arbeiten. Aber irgendwie habe ich das immer wieder verdrängt.
Es mag sich nicht jeder für Mode interessieren, aber jeder trägt Kleidung auf dem Körper. Deshalb geht das Thema der neuen Ausstellung auch jeden etwas an. Vom 20. März bis 20. September kann man sich über die Schattenseiten der Bekleidungsindustrie und somit über die Auswirkungen unseres Konsums informieren.
Die Ausstellung ist in zwei Hauptthemen aufgeteilt. Ökonomie und Ökologie. Bei der Ökonomie geht es vor allem die tiefen Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen der Menschen, die für die Kleidung schuften. Im zweiten Teil wird aufgezeigt, wie viele Chemikalien und andere Ressourcen für die Produktion von Kleidung benötigt wird. Wusstet ihr zum Beispiel, dass auch Baumwolle, das Ach-so-natürliche-Material, mit unglaublich vielen Chemikalien behandelt wird? Ich nicht.
Die Ausstellung mag mit ihrer vorwiegend neutralen Vermittlungsweise nicht in allen Leuten etwas bewirken. Bei Besuchern wie mir zum Beispiel, die sich schon vorher Gedanken über die Auswirkungen ihres Konsums gemacht haben, kann diese Ausstellung aber der Auslöser für eine Veränderung sein.
Auch wenn’s unbequem ist, es muss sich etwas ändern. Und wo wäre der bessere Ort damit zu beginnen, als bei uns selbst?
Mit lieben, nachdenklichen Grüßen, eure Jill
Die Website zur Ausstellung: http://www.fastfashion-dieausstellung.de/de/
Der Blog zur Ausstellung: http://stilbrise.de