Wenn sich die Blätter im Herbst golden färben und fallen, sinken auch die Temperaturen. Spätestens dann wird es Zeit, dass du an eine Herbstgarderobe denkst. Regelrecht ungemütlich und frostig kann es im Winter werden. Damit deine Kleidung alltagstauglich ist, solltest du vor allem bei der Stoffauswahl einiges bedenken, denn das eine oder andere Teil sollte natürlich selbst geschneidert sein!
Worauf es bei Herbst- und Winterstoffen ankommt
Bei der Stoffauswahl für die kühlen Jahreszeiten spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Uns kommt es auf eine ansprechende Optik an. Passt das das Material zum Anlass? Mag ich die Farbe und wie fällt der Stoff? Zugleich sollte eine Herbst- und Winterbekleidung natürlich warmhalten und auch an nasskalten und windigen Tagen für Behaglichkeit sorgen. Nicht zuletzt muss der Tragekomfort erwähnt werden. Wie verträgt sich der Stoff mit meiner Haut? Vieles hängt also von der richtigen Auswahl des Materials ab!
Schurwolle – von Merino bis Kaschmir
Ein Material, das im stürmischen Herbst auf keinen Fall fehlen darf, ist echte Wolle. Sie hält kuschelig warm und bietet zugleich eine hohe Atmungsaktivität, sodass wir auch an etwas milderen Herbsttagen nicht so schnell ins Schwitzen geraten. Im kalten Winter hält sie uns unter dem Mantel herrlich warm. Je nachdem, von welchem Tier sie stammt, hat sie leicht abweichende Eigenschaften. Merinowolle ist dafür bekannt, dass sie keine oder nur sehr schwer Gerüche annimmt und nicht kratzt! Kaschmir ist hingegen superweich und wunderbar fließend, sodass sich das Material auch ausgezeichnet für einen etwas eleganteren Look anbietet.
Bedenke beim Kauf von Wolle, dass Stricksachen aus reiner Wolle nur von Hand oder im Wollwaschprogramm gewaschen werden dürfen. Sie laufen sonst ein oder verfilzen. Deswegen gibt es bei vielen Herstellern mittlerweile Mischgewebe, die anteilig aus Schurwolle und Kunstfasern bestehen. Sie sind ein wenig robuster. Wollsachen machen im Herbst und Winter als Pullover, Strickjacken oder Accessoires eine gute Figur. Auch Schals, Mützen oder Handschuhe bestehen oft aus dem natürlichen Material Wolle.
Das Rohmaterial Wolle lässt sich aber auch noch anders verarbeiten, sodass Stoffe mit verschiedenen Charakteristika entstehen. Auch Filz wird direkt aus der rohen Wolle gefertigt und ist etwas steifer, hält dafür aber oft noch besser warm. Ein wenig weicher als Filz, aber dennoch kompakter als gestrickte Wolle ist Wollwalk. Aufgrund seiner Eigenschaften verwenden wir ihn gerne für Überziehjacken und Westen.
Polyester – ideal für elegante Looks
Für feminine Herbst-Outfits bieten sich Kleider oder Oberteile mit transparenten Partien an. Dafür wird oft Polyester verwendet. Die Kunstfaser ist knitterarm und sehr strapazierfähig, sodass der zarte Stoff bei richtiger Pflege lange edel aussieht. Außerdem hält dich das Material relativ gut warm, auch wenn diese Eigenschaft bei den semitransparenten dünnen Stoffen natürlich sehr begrenzt ist. Sie sind aber ohnehin eher dafür gedacht, bei festlichen Anlässen oder beim Date im schicken Restaurant getragen zu werden. Draußen ziehst du einfach einen warmen Wollmantel über. Wenn es dir drinnen doch einmal etwas zu frisch wird, kannst du die edlen Oberteile und Kleider einfach mit einem bequemen Cardigan kombinieren. Übrigens kannst du gezielt nach Stoffen aus recyceltem Polyester Ausschau halten und dir so ein nachhaltiges Kleidungsstück zulegen.
Baumwolle – der Klassiker in verschiedenen Variationen
Baumwolle ist ein echter Hautschmeichler, sodass sie sich hervorragend für Unterbekleidung eignet, die direkt auf dem Körper getragen wird. Longsleeves und Unterhemden aus der Naturfaser dienen dir im Herbst und Winter als weitere Schicht und bieten dabei eine erstklassige Temperaturregulierung. Außerdem transportieren sie Feuchtigkeit nach außen. Wer eine Overlock Nähmaschine zu Hause hat, weiß, dass er diese Teile ganz einfach selber nähen kann.
Es gibt aber auch etwas festere Baumwollstoffe, z. B. Doubleface-Stoffe, die für Sweater und Hoodies geeignet sind. Auch die kann man ganz einfach mit der Overlock selber schneidern!
Ein geeigneter Kandidat ist Flanell. Mit seiner hochflorigen Oberfläche liefert es einen besonders effektiven Kälteschutz. Das liegt daran, dass sich zwischen den aufgerauten Fasern kleine Lufteinschlüsse bilden, die wie eine weitere Isolierschicht wirken. Vor allem für Hemden wird das Material gerne verwendet. Etwas feiner und eleganter präsentiert sich hingegen Popeline aus Baumwolle. Dieser Stoff hat eine gerippte Oberfläche und wird gerne zu formellen Anlässen getragen. Beispielsweise werden Kleider und Blusen daraus gefertigt.
Wusstest du außerdem, dass Jeans zu einem großen Anteil aus Baumwolle bestehen? Ein dicker Denimstoff begleitet dich verlässlich durch die Übergangszeit und leistet auch im Winter gute Dienste. Wenn du dir eine körperbetonte Hose zulegen willst, solltest du darauf achten, dass der Stoff einen Elasthan-Anteil aufweist, damit die Hose am Ende nicht zu steif ist, sondern sich perfekt an deine Figur anpasst.
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Artikel: Antonio Suarez Vega/ID2058603269/Shutterstock