Die Bastelmania Thordis Rüggeberg

Die Fotografin und Allrounderin Thordis Rüggeberg begleitet Handmade Kultur schon seit vielen Jahren mit Ideen, Texten und Fotografien und hat damit Handmade Kultur entscheidend mitgeprägt. Danke Thordis!

Fotos: Thordis Rüggeberg

Erzähl uns kurz etwas über dich. Wo lebst du? Was machst du beruflich?

Thordis: Geboren und aufgewachsen bin ich im Bergischen Land in Wuppertal, in der Stadt mit der Schwebebahn, die den meisten nur aus dem Loriot-Sketch bekannt ist. Ende der 1990er bin ich dann aus beruflichen Überlegungen nach Hamburg gezogen. Ich wollte als Fotografin arbeiten, die vielen Verlage und Werbeagenturen haben mich angelockt. Nun lebe ich schon seit etwa 25 Jahren in der Hansestadt, dabei wollte ich zunächst gar nicht so lange bleiben, sondern nach Berlin ziehen. Irgendwann aber hatte ich keine Lust, wieder bei Null anzufangen, private und berufliche Kontakte neu aufzubauen, und bin einfach hiergelieben.

Thordis, wann hast du dein Bastelgen entdeckt?

Thordis: Schon als kleines Mädchen habe ich gerne gemalt, geklebt und modelliert – ich habe nie wirklich damit aufgehört. Mein liebstes Schulfach war Kunst, das habe ich dann auch studiert. Dabei hat sich mein Schwerpunkt auf die Fotografie verlagert. Das klingt zunächst eher sauber und technisch und gar nicht nach Papier, Farbe und klebrigen Fingern, aber ziemlich schnell war klar: ich bin eine Still-Liferin, Porträts oder Reportage sind nicht so mein Ding. Also habe ich immer erst meine Motive aufgebaut, oft komplette Miniatur-Welten erschaffen, die ich dann fotografiert habe. Das Wurschteln und Werkeln ist ein entscheidender Bestandteil meiner Fotos geblieben.

Du bist Fotografin, Texterin, Bastlerin, Dekoexpertin, … kurzum: Kreative. Aber wenn du dich für eine Sache entscheiden müsstest, welche Leidenschaft, welches Talent würdest du nie hergeben?

Thordis: Das ist mir unmöglich zu beantworten. Das wäre so, als würdest Du mich fragen: „Auf wen verzichtest Du am ehesten, auf Deinen Partner, Deinen Freundeskreis oder Deine Familie?“ Eins ist nichts ohne das andere, alles gehört zu mir und macht mich, mein Leben und meine Zufriedenheit aus.

Für meine Talente gilt: mal tritt eins mehr in den Vordergrund, ein anderes schlummert vor sich hin – so wie man auch zu Menschen zuweilen eine zeitlang einen intensiveren Kontakt hat, dann ist plötzlich Sendepause. Aber eines Tages, schwupps, treten sie aus der Versenkung wieder in die erste Reihe, werden neu entdeckt und entfachen neue Inspiration und Begeisterung.

Aus der Serie Lockdown Haikus

Welche Handarbeits- oder DIY-Technik beherrscht du noch nicht und würdest du gerne erlernen?

Thordis: Ich kann leider überhaupt nicht nähen. Zwar habe ich mal eine günstige Nähmaschine erstanden und einen Anfängerkurs belegt, aber ich bin nicht weit gekommen. Es fehlte an Kontinuität – wenn ich mich nach längerer Pause wieder an die Maschine setzte, wusste ich nicht mal mehr, wie ich das Garn einzufädeln hatte. Oft denke ich: „Hach, Nähen musste ich können!“ 

Aber mit dem Handarbeiten ist es wie mit einer Fremdsprache: bis man sich darin souverän bewegt und interessante Dinge umsetzen kann, braucht es viel Übung, regelmäßige Praxis und den Willen, sich durch die lästigen, langweiligen Anfänger-Etüden zu arbeiten.

An welchem DIY-Projekt arbeitest du gerade und welche Idee willst du unbedingt noch in deinem Leben umsetzen?

Thordis: Ich würde gerne mal ein DIY-Buch produzieren. Mein Ansatz ist es grundsätzlich, mit wenig Zeit- und Materialaufwand etwas zu erschaffen, das Freude macht – beim Basteln selbst, aber auch beim Dekorieren oder Weiterverschenken. Sollte das jemand lesen, der Interesse an einer beruflichen Zusammenarbeit hat – ich stünde zur Verfügung!

Hier ist Platz für Dinge, die du deinen Lesern noch sagen möchtest:

Thordis: Obwohl ich seit Ewigkeiten bastele, erstelle ich immer erst Prototypen, und oft genug gehen Dinge schief. Wenn es also nicht so wird, wie ihr es euch vorgestellt habt: egal! Auf ein Neues! Schließlich geht es hier weniger um das Endergebnis, sondern um das handwerkliche Vergnügen auf dem Weg dorthin.

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