Du hast das Schneidern für dich entdeckt und suchst Informationen über notwendiges Handwerkszeug? Wir haben nachfolgend Tipps zu den wichtigsten Utensilien zusammengefasst, um dir den Einstieg zu erleichtern.
Grundausstattung – mehr als nur Nadel und Faden
Wer Textilien verarbeiten will, um vorwiegend Kleider daraus zu kreieren, braucht mindestens Nadel, Faden und eine Schere. Aber auch eine Nähmaschine und ein leichtgängiges Bügeleisen gehören längst zum Equipment. Darüber hinaus gibt es viele weitere kleine Helfer, die das Schneidern komfortabler machen. Doch zunächst zu den Basics.
Nadeln von Steck- bis Nähmaschinennadel
Unverzichtbar zum Schneidern sind Stecknadeln. Und zwar in reichlicher Menge. Damit kannst du Stoffe individuell fixieren. Ob du Stecknadeln mit oder ohne Kopf wählst, bleibt dir überlassen. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Einfache Modelle ohne Köpfe sind unauffällig und lenken dich nicht vom geplanten Ergebnis ab. Zudem sind sie beim Bügeln praktischer. Stecknadeln mit Kopf kannst du besser anpacken. Sie sind aber auffälliger und beim Bügeln ist aufgrund der teils hitzeempfindlichen Köpfe Vorsicht geboten. Arbeitest du mit sehr feinen Textilien, sollten auch die Stecknadeln filigran sein.
Nähst du etwas von Hand, dürfen Nähnadeln nicht fehlen und für Nähmaschinen braucht es spezielle Ausführungen. Die Grundausstattung sollte mehrere gängige Größen beziehungsweise Stärken aufweisen. Für dicke Textilien brauchst du beispielsweise eine besonders stabile Nähmaschinennadel. Die Nadeldicke wird als Nadelstärke in Zahlen angegeben wie z. B. 80 oder 90 was für 0,8 beziehungsweise 0,9 Millimeter steht. Auf den Verpackungen der Nadeln steht in der Regel sogar drauf, für welche Stoffart die Nähmaschinennadeln konzipiert sind.
Auch das Nähnadelsystem ist auf Verpackungen für Nähmaschinennadeln aufgeführt. Bei Nähmaschinen für den Privatbereich wird zwischen dem Flachkolben- (130/705 H) und dem Rundkolben-System (287 WH) unterschieden.
Schere – Schneiderscheren erfordern Präzision
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass du zum Schneidern einfache Haushalts- oder Küchenscheren verwenden kannst. Damit wirst du beim Umgang mit Stoffen keinen Spaß haben. Eine Schneiderschere muss Textiles exakt trennen. Ohne entsprechend scharfe Klingen geht es nicht. Greif deshalb zu einer vollwertigen Stoffschere, die dir gut in der Hand liegt! Unter nähmaschine.org wurden empfehlenswerte Schneiderscheren von namhaften Herstellern wie Fiskars, Zwilling oder der Scherenmanufaktur Paul aus Harsefeld in Niedersachsen arrangiert. Im Kaufratgeber des Onlineportals rund um Nähmaschinen und Schneiderzubehör findest du weitere Tipps zur bedarfsgerechten Scherenauswahl.
Wichtig: Stoffscheren nie für Papier verwenden! Das macht sie stumpf.
Nähgarn und Nahttrenner
Als Faden kommt beim Schneidern am besten hochwertiges Nähgarn zum Einsatz. Es ist stabiler als das billige Garn aus der Supermarktabteilung für Heimarbeiten und für Nähmaschinen ideal. Eine bekannte Marke ist Gütermann – unter consumer.guetermann.com kannst du dir einen Überblick über das Angebot an Nähfäden verschaffen. Der Hersteller präsentiert sogar nachhaltige Nähfaden aus recycelten PET-Flaschen!
Generell ist die Auswahl an Nähgarnen groß und hält für jeden Bedarf etwas Passendes bereit. Einige Beispiele:
- Stickgarn für Stickereien
- Overlockgarn für Overlock-Nähmaschinen
- Elastik-Garn für dehnbare Stoffe
- Transparente Nähgarne für unauffällige Nähte
Wenn etwas daneben geht und Nähte aufgetrennt werden müssen, erleichterst du dir mit einem Nahttrenner die Arbeit erheblich.
Nähmaschine – Einsteigermodelle genügen (für den Anfang)
Beim Kauf der Nähmaschine ist kritisches Hinterfragen wichtig: Welche Arbeiten willst du jetzt und womöglich in Zukunft mit zunehmenden Kenntnissen durchführen? Welche Stoffe willst du bearbeiten und welches Budget hast du zur Verfügung? Bist du noch nicht sicher, ob das Schneidern auf Dauer etwas für dich ist, macht es wenig Sinn den teuren Ferrari unter den Maschinen zu kaufen. Günstige Einsteigermaschinen für unter 200 Euro genügen dann völlig.
Die Nähmaschine sollte vor- und rückwärts nähen können, eine Geschwindigkeitsregulierung umfassen und Minimum den Geradstich und den Zickzackstich können. Generell gilt: Overlock-Nähmaschinen sind zur Herstellung von Kleidung eine Investition wert. Falls du die Möglichkeit hast: Leih dir eine Nähmaschine und verschaff dir einen Eindruck zu den nötigen Funktionen!
Bügeleisen und Bügelbrett – wichtiges Zubehör für glatte Stoffe
Alles, was beim Bügeln entscheidend ist, erfährst du in diesem Video:
Weitere Tipps
Um das Hantieren und Arbeiten mit Schnittmustern, Textilien und Co. zusätzlich zu vereinfachen, solltest du außerdem ein robustes Lineal, einen stets gespitzten Bleistift als Markierungswerkzeug und ein Maßband griffbereit haben.
- Als Grundausstattung für die ersten Herausforderungen sollten diese Basics genügen.
- Anleitungen zum Schneidern findest du in unserer Näh-Abteilung.
- Konzentrier dich zu Beginn auf einfache Projekte wie Kissenbezüge oder Stoffbeutel – die sind zum Üben ideal.
- Zudem solltest du einfache Baumwolle als Material wählen.
Quelle Fotografie: pixabay.com (Myriams-Fotos, Bru-nO, Bru-nO, venturaartist)
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