Wer gibt hier den Ton an? Keramiken und Getöpfertes selbst gemacht
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- Kategorie: Alte Handwerkstechniken, Geschenke, Geschenkideen, HANDMADE HOME, Ton
- Fähigkeiten: Mäßig
- Kosten: €€
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Seit fast einem Jahr bin ich nun in einer Töpferwerkstatt, die ich einmal die Woche besuche. Was macht das für einen Spaß! Und wie meditativ das ist! Von mir gibt es jedenfalls eine klare Weiterempfehlung. Solltet ihr in eurer Nähe die Möglichkeit haben, mal ins Töpfern, egal ob Scheibe oder Handaufbau, reinzuschnuppern, nehmt diese Möglichkeit auf alle Fälle wahr!
Lest gerne auch meinen Beitrag dazu: Happy Hobby Töpfern
- Botz-Glasur
- Brennofen,
- Modellierwerkzeuge,
- Ton,
- Töpferscheibe
1Kneten, Zentrieren, Drehen
Der erste Schritt geht immer so los: Man nimmt etwas Ton (die Menge richtet sich ganz danach, was man machen möchte ...), dann knetet man diesen Ton ordentlich (mehrere Minuten) durch, das ist wirklich ein Kraftakt!, und dann kommt er auf die Scheibe.
Dort wird er zentriert. Die Keramiker sagen dazu auch: der Ton sortiert sich. Das will etwas gelernt sein, denn ohne zentriertes Tonmaterial auf der Scheibe werden die nächsten Schritte nicht gelingen. Doch mit ein bisschen Übung hat man's schnell raus und dann darf gedreht werden.
Ich habe mich hier mal an einer Kanne probiert ...
2Abdrehen, Tülle ran
Bei der Kanne dreht man zunächst nur den Korpus und den Deckel. Wenn das passiert ist, geht das Teil in die Trocknung und wird dann "abgedreht". Hier fallen noch mal ordentlich Tonspäne. Auch das passiert auf der Platte.
Wenn das vollendet wird, bohrt man die Löcher in die Kanne (für den Ausguss) und bringt die Tülle an. In meinem Fall habe ich die mit der Hand geformt und aufgesetzt. Für das Aufsetzen wird der Ton etwas angerauht und dann mit Tonschlicker verbunden und verschmiert.
3Schrühbrand
Wenn alles sitzt und getrocknet ist, kommt das Teil in den Brennofen zum Schrühbrand. So sieht es danach aus ...
4Glasieren
Die Glasur ist noch mal ein Thema für sich. Irgendwann ist man so weit, dass es einem nicht mehr egal ist, was am Ende dabei herauskommt ;) und man will auch, dass die Glasur gelingt (was nicht einfach ist). In diesem Fall habe ich die komplette Kanne einmal in steingraue Flüssigglasur getunkt und dann die Außenflächen mit Botz-Glasuren bestrichen. Oben eine Schicht "Eiskristall" und unten "Tiefblau", dazwischen einen Auftrag mit Botz Plus, das ist eine farblose Effektglasur, die alles zu einer großen Überraschung werden lässt.
So sieht die Kanne also vor dem Glasurbrand und nach dem Schrühbrand aus: