Piñata: Süßer Segen
Die Chinesen begrüßen mit einer Piñata das neue Jahr, die Mexikaner besiegen damit das Böse. Und bei uns? Feiert man mit ihr Geburtstag!
Was heißt eigentlich »Piñata (ital. »pignatta« = »zerbrechlicher Topf«)? Angeblich, so erzählt man sich, hat Marco Polo sie entdeckt – in China.
Vor 600 Jahren war die Piñata eine bunt beklebte Kuh, mit der man das neue Jahr begrüßte. Sie wurde mit Stöcken zerschlagen und anschließend verbrannt, die Asche wurde gesammelt und als Glücksbringer für das kommende Jahr aufbewahrt.
Viele Völker haben diesen Brauch seither übernommen. In Mexiko, wo man die Fiesta zu Weihnachten feiert, stellt die traditionelle Piñata eine Kugel aus Ton mit sieben kegelförmigen Spitzen dar, die das Böse verkörpern. Zerschlägt man die Kugel, hat man das Böse besiegt. Die herabfallenden Früchte und Nüsse wiederum symbolisieren den Segen Gottes. Heute wird die Piñata nicht nur zu Weihnachten und auch nicht nur in Lateinamerika zerschlagen, sondern an Kindergeburtstagen auf der ganzen Welt. Sie ist dann aus Pappmaschee und gefüllt mit Süßigkeiten und anderen schönen kleinen Dingen.
Und so wird gefeiert: Man verbindet einem Kind die Augen und gibt ihm ein Stock in die Hand. Jedes Kind hat drei Versuche; wenn es die Piñata nicht zerschlägt, ist das nächste dran. Sollte ein Kind es schaffen, die Piñata zu zerschlagen, helfen alle Kinder mit, die Süßigkeiten aufzusammeln. Später wird geteilt!
Fotos und Anleitung: Caro Hosmann
- alte Zeitungen,
- festes Seil oder Küchengarn,
- Luftballon (Durchmesser 40 –50 cm),
- Stock,
- ZUM DEKORIEREN: Buntpapier; Farben; Tapes; Glitter usw. ZUM BEFÜLLEN: Süßigkeiten; kleine Schätze
- ca. 1 Liter Tapetenkleister (dünn angerührt),
- Lochzange,
- Schere,
- Schüssel
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Luftballon aufpusten und mit großen Zeitungspapierstreifen bzw. -stücken bekleben (ca. drei große Zeitungsseiten pro Ballonhälfte). Das wird euch leichter von der Hand gehen, wenn ihr den Ballon auf eine Schüssel setzt.
Oben an der Luftballon-Öffnung wird eine kleine Stelle ausgespart. WICHTIG! Jede der vier bis fünf Schichten muss gut durchtrocknen. Zum Schluss kommt eine Schicht buntes oder weißes Papier darüber.
Wenn der Ball fest und trocken ist, könnt ihr den Ballon platzen lassen und herausholen. (Sollte eurem Ballon während der Prozedur die Luft ausgehen, könnt ihr in den Papierball einfach einen neuen hineinpusten.) TIPP! Beginnt mit dem Piñata-Basteln am besten zwei Wochen vor der Feier, da die Schichten des Papiermaschees ordentlich trocknen müssen.
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Obere Öffnung mit Schere oder Cutter noch etwas vergrößern, damit man die Piñata gut befüllen und befestigen kann.
Für die Aufhängung werden mehrere Löcher um den Rand herum gestanzt. Hier wird das Seil oder reißfestes Küchengarn zum Aufhängen durchgefädelt.
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Die Piñata wird nun nach Lust und Laune mit bunten Papieren, Bildern, Farben, Tape, Stickern, Glitter, Bändern usw. verziert ...
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.. und mit Süßem und/oder kleinen Schätzen befüllt.
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Der Stock zum Schlagen kann in gleicher Art verziert werden. Wir haben einfach einen dicken Ast mit Tape verschönert.
7Die Macherin
Caroline Hosmann wird in naher Zukunft sehr viele Piñatas zu Kindergeburtstagen basteln müssen, denn die Buchautorin und Naturpädagogin erwartet ihr viertes Kind. Im Frühjahr 2014 erschien dann auch das neue Buch von Caro: »Feiern mit den NATURKINDERN« im Haupt Verlag. Bis dahin findet ihr Ideen, Rezepte und Aktionen wie immer auf: www.naturkinder.com