Insektenhotel: Bienchen komm herum!

Insektenhotel: Bienchen komm herum!


Wir haben schon mal alles vorbereitet für die zukünftigen Gäste in unserem Insektenhotel. Jetzt müssen Wildbienen, Hummeln und Käfer nur noch einziehen. Wir wünschen uns, dass sie sich wohlfühlen und sagen: herzlich Willkommen in unserer Stadt!

In unseren urbanen Lebensräumen haben es Insekten nicht leicht, ein heimeliges Plätzchen zu finden. Versteckte Nistplätze und Rückzugsorte schwinden zusehends – ein Desaster für die ohnehin schon spärliche Stadtfauna.

Um die Artenvielfalt der unersetzlichen Blütenbestäuber und Resteverwerter in der Stadt zu erhalten, können Insektenhotels dienen: Aus Holz, Bambus oder Ziegeln sind die Nisthilfen schnell aus Restmaterialien selbst gebaut. Für jede Insektenart gibt es den passenden Unterschlupf, wenn man einige Dinge beachtet. Alle wichtigen Infos rund um Insektenhotels und Nisthilfen findet ihr zum Beispiel beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. unter: http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/nisthilfen.

Die Seevetaler Holzbildhauermeisterin Almut Andersson zeigt uns, dass ein Insektenhotel nicht nur nützlich ist, sondern auch ein echter Hingucker sein kann, zum Beispiel auf dem heimischen Balkon, mitten in der Stadt oder auf dem Hinterhof. Mit ihr zusammen haben wir ein Insektenhotel der ganz besonderen Art gebaut – für Stadtbienen, Wildhummeln und Ohrenkneifer. Die Anleitung zum Nachzimmern für euch gibt es gleich dazu. Välkommen!

Anleitung: Almut Andersson

Fotos: Jana Tolle



Dieses Material benötigst du:
  • 30 Kreuzschlitzschrauben 3.5x40mm,
  • ca. 10 Nägel mit großem Kopf,
  • für das Dach: 40 cm langes gehobeltes Fichtenbrett (2cm stark und ca. 16cm breit),
  • für den Korpus: 180 cm langes gehobeltes Fichtenbrett (2 cm stark und ca. 14 cm breit),
  • für die Rückwand: 28.5 x 36 cm großes Sperrholzbrett (3mm stark),
  • Reet und Stroh und dünnere Äste von Laubweichholz wie Weide oder Erle oder Birke als Füllmaterial,
  • stabiler Draht für die Befestigung

Diese Werkzeuge brauchst du:
  • Anschlagwinkel,
  • Astsäge oder Heckenschere,
  • Bleistift,
  • Bohrmaschine mit 4 er und 8 er Holzbohrer,
  • Fuchsschwanz od. Feinsäge,
  • Geodreieck,
  • kleine Zange,
  • kleiner Hammer,
  • Kreuzschlitzbit,
  • Sandpapier mit 80–120er Körnung und Schleifklotz,
  • Schraubzwingen,
  • Zollstock
So macht man das:

1Zuschnitt

Legt euch alle Materialien zurecht.

2...

Mithilfe eines Anschlagwinkels bzw. Geodreiecks zeichnet ihr alle Maße für die Zuschnitte an.

3...

Diese Teile benötigt ihr für den Korpus: 30 x 14 cm (Boden), 25 x 14 cm (Zwischenboden), viermal 16 x 14 cm (Raumteiler), zweimal 33,5 x 14 cm (Seitenteile).

4...

Für das Dach wird ein 34 x 16 cm großer Zuschnitt angefertigt.

5...

Die Sperrholzplatte für die Rückwand muss 28,5 x 36 cm groß sein.

6...

TIPP: Ihr könnt euch die Zuschnitte auch im Baumarkt zuschneiden lassen. (ODER: Ihr verwendet eine alte Schublade und passt Zwischenboden und Raumteiler an die Maße der Schublade an. So erspart ihr euch den Bau des Korpus.)

7...

Bretter mit angezeichneten Maßen einspannen und mit dem Fuchsschwanz zusägen.

8...

An den beiden Seitenteilen und zwei Raumteilern mithilfe des Geodreiecks einen 70°-Winkel anzeichnen und die Schrägen 6 absägen.

9...

Die Kanten mit Sandpapier und Schleifklotz entgraten.

10Bohrlöcher

Die Bohrlöcher sollten jeweils ca. 2,5–3 cm von der Außenkante entfernt sitzen. Beim Anzeichnen helfen Hilfslinien bzw. Markierungen, die ihr mit Winkel oder einem der Bretter vornehmen könnt. Jede Aufsatzkante wird mit zwei Schrauben verschraubt. Entscheidet über die Aufteilung und Größe der »Kammern« selbst; es sollte kleinere und größere davon geben. Entsprechend eurer Aufteilung Bohrlöcher markieren.

11...

Vor dem Verschrauben mit dem 4er Bohrer vorbohren. Vorgebohrt werden nur die Außenbretter, den Rest erledigt die Schraube.

12Verschrauben

Zuerst verschraubt ihr die Raumteiler mit dem Zwischenboden (Abb. 9). Anschließend werden die Seitenteile angeschraubt. Dann kommt der Boden und zuletzt das Dach.

13Füllmaterial

Mit der Heckenschere oder Astsäge passendes Füllmaterial zuschneiden und die Kammern des Insektenhotels von hinten dicht befüllen.

14...

Achtet darauf, dass ihr keine Nadelhölzer verwendet. Gräser u. Ä. sollten einen ausreichend großen Hohlraum bieten.

15...

In Äste ohne Hohlraum könnt ihr einfach mit einem 8er Holzbohrer Löcher hineinbohren. Die Löcher sollten tief sein, müssen aber nicht durchgehen.

16Rückwand

Lege das Insektenhotel nun mit der Vorderseite auf den Tisch und passe die Rückwand an. Die Sperrholzwand wird mit Nägeln fixiert.

17Aufhängung

Um das Insektenhotel aufhängen zu können, benutzen wir ein ausreichend langes Stück stabilen Draht. An den Drahtenden werden mit einer Zange zwei Schlaufen gedreht. Durch diese Schlaufen schraubt ihr oben an die Seitenteile zwei Schrauben. Fertig zum Einzug!

18Die Macherin

Holz ist ihr Ding! Wenn man die Bildhauermeisterin Almut Andersson in ihrer Werkstatt südlich von Hamburg besucht, weiß man auch, warum: Mitten im Wald lebt und arbeitet die Künstlerin zusammen mit ihrem Mann, einem gebürtigen Schweden, und ihren beiden Kindern. Sie arbeitet frei nach eigenen Zeichnungen und Entwürfen, setzt aber auch viele Auftragsarbeiten um: von der detailgetreuen Miniatur-Wildsau über den mit Schnitzereien verzierten Kleiderschrank bis hin zum mannshohen Adventskranzständer. Mit einer gewissen Detailversessenheit und viel handwerklichem Können verwandelt Almut Holz in absolute Unikate. Ihre Arbeiten sieht man auf Ausstellungen, im Haus für Kunst und Handwerk in Hamburg oder in den zahlreichen Kirchen des Umlands. Auf die Idee, aus den Materialresten ihrer Arbeiten ein Insektenhotel für die Stadt zu bauen, brachte sie eine gute Freundin. Almut, die in ihrer Freizeit imkert, machte sich sofort ans Werk und verschönerte das Hotel mit einem handgeschnitzten »Välkommen«!



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