Elna Nählexikon: Leinen – Cool für den Sommer

  • Autor: Elna
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  • Fähigkeiten: Sehr einfach
  • Kosten: Kostenlos
  • Dauer: eine Stunde
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Besonders bei heißen Temperaturen kommen die angenehmen Trage- Eigenschaften dieser Naturfaser voll zur Geltung: Das Leinengarn schließt zwischen seinen glatten, langen Fasern kaum Luft ein und isoliert wenig. Der Stoff fühlt sich frisch und kühl an. Leinenstoffe zeigen einen feinen natürlichen Glanz. Das hautfreundliche Leinen nimmt Feuchtigkeit ähnlich gut auf wie Baumwolle, gibt sie aber schneller wieder in die Umgebung ab. So wird die Temperaturregelung des Körpers bei heißem Wetter unterstützt. Die Festigkeit und Strapazierfähigkeit von Leinen ist sehr gut. Die nasse Faser ist noch reißfester als die trockene. Die Glätte der Leinenfaser sowie der Faseraufbau sorgen dafür, dass Leinen wenig schmutzanfällig ist. Außerdem flust Leinen nicht. Es wird gerne für Tisch- und Bettwäsche sowie für Geschirrtücher verwendet. Leinenstoffe sind sehr gut waschbar, sollten dabei aber nicht stark gerieben und immer feucht gebügelt werden. Leinen verfügt über die geringste Dehnfähigkeit und Elastizität aller textilen Faserstoffe und ist daher sehr anfällig für „Edelknitter“. Kleidung aus Leinen sollte nicht zu körperbetont geschnitten sein, da die Nähte sonst reißen können. Die Gewinnung der Leinenfaser (oder Flachsfaser) aus dem Stengel der Flachspflanze ist sehr aufwendig. Das hat zur Folge, dass Leinenstoffe immer etwas hochpreisiger sind. Flachs wächst im gemäßigten Klima, z.B. in Frankreich, Belgien oder Rußland. Bei der Ernte wird die Pflanze mit der Wurzel aus dem Boden gerauft. Sie durchläuft auf dem Feld die sog. Tauröste, bei der die Faser durch Mikroorganismen vom Holz des Stengels gelöst wird. Anschließend wird der Flachs mechanisch durch Brechen und Schwingen bearbeitet, um ihn schließlich durch Hecheln, einem Kämmvorgang, spinnfertig zu machen. Leinen gehört zu den ältesten Textilrohstoffen. Bereits 5000 v. Chr. wurde die Faser in Ägypten angebaut. Von der Antike bis ins Mittelalter fand Leinen für Wäsche, Kleidung und technische Gewebe wie Schiffssegel Verwendung. Erst Mitte des 19. Jhd. trat die günstigere Baumwolle ihren Siegeszug an. Deutschland war zeitweilig führend im Flachsanbau. Heute noch findet man Leinenhersteller in traditionellen Flachsanbaugebieten wie der Lausitz. Viele Wörter und Redewendungen haben ihren Ursprung in der Flachsverarbeitung, wie z.B. das „Flachsen“: Bei der langwierigen, gemeinsamen Arbeit zur Gewinnung des Leinens hatte man früher viel Zeit miteinander zu scherzen.

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