Hamburg, den 10. März 2015: Selbst mit Zwanzig wusste ich noch nicht, wie man diese klitzekleinen Zitronenmuster, Herzen und Tiere in die Bonbons bekommt. Mein Besuch im Bonscheladen in Hamburg hat diese Wissenslücke geschlossen.
Jede Woche von Montag bis Samstag können neugierige Besucher in den Laden kommen und zuschauen, wenn die Bonsche (so nennt man Bonbons in Hamburg) hergestellt werden. Fünf starke Paar Hände und viel wo/men-Power sind nötig, um die heiße Zuckermasse in süße kleine Versuchungen zu verwandeln. Als ich vorbeischaute, wurden pünktlich zum bevorstehenden Ereignis Osterhasenbonbons kreiert. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte. Das Rezept bereitete kurz Kopfzerbrechen – selbst der Chef musste grübeln, was mit den vagen Mengenangaben „kleine Faust“, „Kinderfaust“ und „große Faust“ wohl gemeint war. Doch irgendwann hatten sie’s.
Und so gingen die Bonbonmacher dann ans Werk:
1. Die heiße, flüssige Zuckermasse wurde in die im Rezept angegebenen Mengen unterteilt und verschieden eingefärbt.
2. War sie ein wenig abgekühlt, konnte die Zuckermasse in lange Rollen mit verschiedener Stärke gerollt werden. Das waren die einzelnen Komponenten des Hasengesichts.
3. Wie ihr auf den Bildern seht, entstand durch das Zusammenfügen der kleinen Rollen eine große. Knapp erkennbar steckte in der Mitte der Rolle ein verknautschtes, braunes Hasengesicht.
4. Und nun wurde das Geheimnis der Miniaturmuster gelüftet! Am einen Ende dieser Rolle wurde gleichmäßig gezogen, sodass ein Zylinder entstand, dessen Spitze den Durchmesser der Bonsche hat. (siehe Foto in der Mitte)
5. Diese Spitze kühlte schnell ab, sie wurde abgeschlagen und eine neue bonschegroße Spitze wurde aus dem Zylinger gezogen. Und aus den so entstandenen Stangen werden zum Schluss die Bonbons gebrochen.
Am besten, ihr geht selbst mal vorbei im Bonscheladen:
Friedensallee 12
22765 Hamburg – Ottensen
Tel.: 040/415 475 67
Öffnungszeiten:
Di – Fr 11 – 18.30 h
Sa 11 – 16 h
Mo geschlossen
(Und für die Nicht-Hamburger, es gibt auch einen Online-Shop!)
Viel Spaß, eure Jill
