Hallo Motte, verrätst du uns deinen richtigen Namen? Stelle dich doch bitte kurz vor: Wer bist du, was machst du beruflich, wo und wie lebst du?
Hallöchen! Ich bin „Motte“ und blogge seit 2014 unter meinem Spitznamen auf mottesblog.blogspot.de. Dort teile ich einfache Handwerkstechniken und bezaubernde DIY-Anleitungen zum Inspirieren und Nachmachen. Diese versuche ich stets mit illustrativer Fotografie und persönlichen Anekdoten zum Leben zu bringen.
Meinen richtigen Namen behalte ich noch ein Weilchen für mich. Mein Blog ist nämlich eher als Hobby gestartet. Eigentlich bin ich in Vollzeit in einer Stiftung tätig, wo ich europaweite Kunst- und Kulturprojekte unterstütze und organisiere.
Wie kam es denn als Kind zu deinem Spitznamen „Motte“?
Ich wurde lange in dem Glauben gelassen, „Motte“ sei das erste Wort gewesen, das ich als Kleinkind richtig aussprechen konnte. Inzwischen weiß ich, dass das nicht ganz stimmt. Scheinbar haben mich meine Eltern einfach eines Tages angesehen und gedacht, „Ja, wir nennen dich jetzt Motte“, und dann habe ich das auch schnell als meinen Namen angenommen. Über die Jahre habe ich noch wesentlich mehr Spitznamen von meiner Familie erhalten. Manche sind schnell wieder in Vergessenheit geraten, aber wenn von „Motte“ die Sprache ist, weiß jeder gleich Bescheid, wer gemeint ist!
Du hast schon in vielen Ländern gelebt, was gefällt dir an deinem jetzigen Wohnort am besten?
Das stimmt. Ich bin schon mit zwei Jahren das erste Mal ins Ausland umgezogen. Auch wenn ich an den ersten Umzug selber keine konkreten Erinnerungen habe, haben mich die Auslandserfahrungen und die Nähe zu anderen Kulturen über die Jahre hinweg stark geprägt. Ich hege noch immer ein wahnsinniges Fernweh und eine unbeschreibliche Reiselust. Manchmal fällt es mir daher schwer, zu benennen, was ich als mein wahres Zuhause bezeichnen würde. Im Moment bin ich in Berlin und das schon seit knapp 2 Jahren. Das ist für mich schon eine beachtliche Zeit, die ich an einem Ort verbringe. Am besten gefällt es mir, dass ich hier ganz ich selbst sein kann und langsam ein gewisses „Home“ für mich schaffen kann, in dem ich mich so richtig wohlfühle.
Warum bloggst du auf Englisch, wie bist du überhaupt zum Bloggen gekommen?
Englisch ist eine meiner Muttersprachen, die mich immer fasziniert hat. Wenn ich in meiner Kindheit Geschichten las oder selber schrieb, habe ich dies immer auf Englisch getan. Ich fand immer, dass die deutsche Sprache zwar malerischer, aber wesentlich aufgesagter klingt. Und da ich selbst auf English träume, lag es nahe, auch meinen Blog in englischer Sprache aufzuziehen. Tatsächlich ist es für mich auch eine Möglichkeit, mein English zu trainieren, während ich zum Beispiel in Deutschland unterwegs bin und sonst nicht so viel Zeit dazu finde.
Seit wann bastelst du? Erinnerst du dich noch an dein erstes Bastelprojekt aus deiner Kindheit? Was hast du damals kreiert?
Ich habe früher vor allem viel gemalt und gezeichnet. Das war für mich der Einstieg in die Bastelwelt. Ich erinnere mich, dass wir damals am Straßenrand Zitronenlimonade verkauften. Ich habe meine gemalten Kunstwerke heimlich mit auf den Verkaufsstand gepackt in der Hoffnung die Vorübergehenden würden sie sich ins Wohnzimmer hängen wollen. Aber aus irgendwelchen Gründen war das nie der Fall. Ich kann mir bis heute nicht erklären, weshalb :)
Mit welchem Material arbeitest du zur Zeit am liebsten und warum?
Im Moment bastele ich viel mit Papier, zum Beispiel in meiner Reihe „Paper Poetry“. Papier ist unglaublich wandelbar, kommt in vielen Farben und Formen und ist vielseitig einsetzbar. Da es jedoch auch sehr empfindlich ist, fordert es oftmals Fingerspitzengefühl. Das Endresultat kann wiederum sehr schlicht oder komplex, aber auch sehr kostbar aussehen.
Woher kommt deine Liebe zum Storytelling – zum Geschichtenerzählen?
Ich habe lange Zeit mit Puppen gespielt; viel länger als meine Klassenkameraden. Dann habe ich viel gelesen und schließlich auf der Bühne geschauspielert. Kunst war für mich immer ein tolles Ausdrucksmittel. Dabei hat es mir am meisten Spaß gemacht, bestehende Geschichten weiterzuspinnen und einen persönlichen Bezug zu finden. So geht es mir noch heute. Wenn der Abspann läuft, fängt die Geschichte gedanklich für mich gerade erst an – mit mir in der Hauptrolle natürlich!
Was inspiriert dich?
Inspiration findet sich meines Erachtens überall. Menschen, Objekte, Farben, Formen – das alles kann einen Gedanken in Gang setzen aus dem tolle Geschichten oder Projekte entstehen. Viel schwieriger fällt es mir, diese Inspirationen zuzulassen. Man muss sich die Zeit nehmen, diese Dinge wahrzunehmen, und darf seiner eigenen Kreativität nicht selber im Wege stehen.
Verrätst du uns, welches DIY-Blog-Projekt gerade auf deinem Schreibtisch liegt, worauf dürfen wir uns demnächst freuen?
Meistens weiß ich selber nicht, was in der nächsten Woche ansteht. Ich habe zwar immer viele Ideen und in der Regel die Schere auch schon gezückt, aber ich lasse mich auch schnell ablenken und werfe in letzter Minute wieder alles um. In jedem Fall wird Papier weiterhin eine große Rolle spielen. Auch freue ich mich auf den Sommer und darauf, wieder viel bunte Farbe in meine Projekte einfließen zu lassen!
Danke liebe Motte, dass Du uns von Dir erzählt hast! Ich bleibe einfach weiterhin neugierig, wer sich hinter dem hübschen Nachtfalter verbirgt:-) Bis dahin freue ich mich über Deine farbenfrohen DIYs und übe mich beim Lesen Deiner Blog-Geschichten in der Englischen Sprache.
Interview: Dörte Rappke
Bilder: Motte